Preview: Panthers at Cardinals
Die Panthers sind denkbar schlecht in die Saison 2025/26 gestartet. Mal wieder. Was waren die Gründe und was muss gegen die Arizona Cardinals anders laufen?
Mit einer klaren Niederlage von 26:10 gegen die Jacksonville Jaguars haben sich die Panthers bei ihrem ersten Auftritt der Saison leider nicht mit Ruhm bekleckert. Nach der vergangenen Offseason, die mit Free-Agency, Draft und Training Camp eigentlich positiv zu bewerten war, blieb das Team von Headcoach Dave Canales deutlich unter den Erwartungen zurück. Insgesamt wirkte das Team (inklusive Trainerstab) nicht wirklich vorbereitet und so wurde den Hoffnungen vieler Fans auf eine bessere Saison zunächst ein ordentlicher Dämpfer verpasst.
Rückblick Woche 1
Die Panthers Defense zeigte sich beinnahe unverändert zum Vorjahr. Wie schon oft im auch im Podcast angemerkt ist nicht damit zu rechnen, dass sich eine Defense, die im Vorjahr praktisch in jeder Kategorie das Schlusslicht der Liga bildete, in die Spähren einer Top-15 Unit aufsteigt. Aber zumindest einige elementare Verbesserungen hätte man in Jacksonville erwarten können. Die in der Offseason addressierte Strategie “Stop the run!” ist zumindest gegen die Jaguars krachend gescheitert. Trotz der Rückkehr von Derrick Brown und weiteren Verstärkungen der Defensive-Line durch etwa DT Tershawn Wharton und Safety Tre’von Moehrig, ließen die Panthers (wie auch in den letzten 6 Spielen der Saison 2024/2025) über 200 yards rushing zu.
Nicht nur die schlechte Laufverteidigung, sondern auch verpasstes Tackling, schlechte Kommunikation und Personalentscheidungen auf den restlichen defensiven Positionen, sorgte in den letzten Tagen dafür, dass die Kritik an Defensive Coordinator Ejiro Evero bereits nach einem Spiel erneut in Fahrt kommt.
Doch auch die Offense legte keinen glanzvollen Auftritt hin. Quarterback Bryce Young startete zwar nicht ganz so katastrophal wie im Jahr zuvor in die Saison, doch das Momentum aus den letzen Spielen, in denen er stellenweise Werte wie ein Top-10 Quarterback auflegte, schien verloren. Seine Statistiken im Passspiel sehen auf den ersten Blick zwar nicht ganz so schlecht aus, unterm Strich war seine Leistung als Spielmacher hinsichtlich Entscheidungsfindung, Spielrhythmus und Kommunikation nicht sonderlich gut. Sicherlich ist die Schuld nicht bei ihm alleine zu suchen. Schlechte Snaps, zu späte huddle-breaks, Receiver die Bälle fallen lassen oder beim Catch nicht mit beiden Füßen auf dem Spielfeld bleiben, sowie fragwürdige Plays (4th & 1 in empty formation) trugen sicher auch ihren Teil dazu bei. Trotzdem tragen zwei Interceptions und ein lost Fumble des Quarterbacks nicht zu einer funktionierenden Offense bei.
Was muss sich ändern?
Es liegt auf der Hand, dass auf der defensive Seite des Balls sich in erster Linie die Laufverteidigung massiv steigern muss. Dass DT Turk Wharton verletzungsbedingt fehlen wird, macht diese Aufgabe nicht leichter.
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem defensiven Personal. Ejiro Evero blieb bis jetzt seiner Linie treu und setzte Rookies wie Nic Scourton, Princley Umanmielen und Lathan Ransom sehr spärlich ein. Safety Demani Richardson, der als UDFA in der vergangenen Saison von sich überzeugen konnte, wurde nur in den Special Teams eingesetzt. Prinzipiell spricht nichts dagegen, Rookies nicht zu schnell ins kalte Wasser zu werfen und unter Umständen Gefahr laufen sie zu überfordern.
Allerdings muss man sich schon fragen, ob diese Strategie der richtige Ansatz ist, wenn Veteranen im Team wie u.a. DJ Johnson, Nick Scott und DJ Wonnum ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind.
Und auch in der Offense müssen sich Dinge ändern. Die Abstimmung zwischen Center Austin Corbett und Bryce Young muss sich stabilisieren und Young muss zeigen, dass er die Offense tragen kann. Vielleicht bekommt die Offensive Line LT Ekwonu am kommenden Sonntag zurück und bringt etwas mehr Routine in die Line.
Dave Canales sollte einen besseren Game-Plan mitbringen, als er es gegen Jacksonville tat. Ingesamt wirkte sein Playcalling stellenweise uninspiriert und ohne Plan B hinsichtlich Match-ups und Anpassungen.
Preview Arizona Cardinals
Quick Facts
Kickoff: Sonntag, 14. September 2025, Kickoff um 22:05 Uhr deutscher Zeit
Austragungsort: State Farm Stadium, Glendale, Arizona
Bilanz: Panthers führen die Serie 15–6 (6–2 auswärts) an.
TV Übertragung: CBS(NFL GamePass)
Quoten: Die Cardinals sind bei den Buchmachern mit 6,5 Punkten Favorit.
Der Gegner
Die Cardinals haben sich in der Offseason massiv verstärkt. In der Free Agency kamen unter anderem Pass-Rusher Josh Sweat, Veteran Calais Campbell und Run-Stopper Dalvin Tomlinson. Dazu verlängerte Tight End Trey McBride, der 111 Catches im Vorjahr verbuchte, für 76 Millionen Dollar. Im Draft holte Arizona unter anderem Defensive Tackle Walter Nolen und Cornerback Will Johnson. Offensiv ruhen die Hoffnungen auf dem zweiten Profijahr von Marvin Harrison Jr., der schon als Rookie 885 Yards und acht Touchdowns lieferte.
Arizona ist mit einem Sieg gegen New Orleans erfolgreich gestartet. Generell sind die Panthers in der Vergangenheit eine Art Angstgegner gewesen. Und das obwohl die Panthers bei den letzten Begegnungen sich immer in einer Krisensituation befanden. Die Partie gegen die Cardinal gab den Panther immer einen gewissen Spark. Wie z.B. bei der Rückkehr von Cam Newton 2021 und dem Overtime Sieg durch Bryce Young 2024.
Matchups
Cardinals Rushing Offense versus Panthers Defense:
Eigentlich ist hier schon alles gesagt. Die Cardinals Rushing Offense bestehend aus den Backs James Connor, Trey Benson und QB Kyler Murray kreiert, wenn wir defensive Leistung der Panthers in Woche 1 betrachten, ein Missmatch.
Gegen New Orleans erzielten die Cardinals 146 Yards auf dem Boden.
Die Panthers müssen hier diszipliniert auftreten und mit entsprechenden Run-Fits. Kyler Murray darf hier nicht außer acht gelassen werden.TE Trey McBride gegen die Panthers Defense:
Schon gegen Jacksonville hatte die Panthers Defense Probleme gegen Brenton Strange. Die Panthers Linebacker sind hier besonders anfällig. Auch Neuzugang Tre’von Moehrig sah in der Coverage gegen Strange nicht besonders gut aus.Panthers Run und Passing Game gegen die Cardinals Defense:
Auch Arizona verfügt über keine besonders starke Laufverteidigung. Bryce Young und Chuba Hubbard sollten hier punkten können. Dies setzt natürlich auch eine bessere Vorstellung der Offensive-Line heraus.
WR Ted McMillan war einer der wenigen Lichtblicke der Panthers Offense in Woche 1. Der Rookie zeigte seine Stärken und sein Catch-Talent. Die Chemie mit Bryce Young scheint zudem zu stimmen. Es ist gut möglich, dass die Panthers auch durch die Luft punkten können. McMillan könnte besonders motiviert auftreten. Schließlich spielt er am Sonntag nahe seiner alten College Heimat.Panthers vs. Panthers:
Wahrscheinlich das wichtigste Match-up. Die Panthers müssen Fehler vermeiden.
Drops von Receivern, schlechte Kommunikation in der Defense, Ball-Security und Turnover sind alles Dinge, die sich die Panthers nicht leisten können.
Das Talent haben die Spieler. Aber sie müssen es auf den Platz bringen.
Fazit
Die Panthers müssen bei dieser Begegnung eine Antwort auf ihre verpatzen Saisonstart finden. Historisch spricht alles für die Panthers. Aber dass sich Geschichte nicht so ohne weiteres wiederholt, wissen wir spätestens seit Sonntag.
Bei einem 0 - 2 Start in die Saison, laufen die Panthers erneut Gefahr mit dem Rücken zu Wand zur stehen und trotz guter Offseason weiterhin kein ernst zu nehmendes Football Team zu sein.
Eine Art “bounce back against all odds” wäre wünschenswert. Und an der Zeit.