Preview: Panthers at Falcons

Nach der Heimniederlage gegen die Saints werden die Fragezeichen hinter der Panthers Offense größer. Und auch die hinter dem Quarterback. Gelingt der Turnaround wie letztes Jahr?

Rückschlag und Rückschritt?

Die Niederlage gegen die Saints war mehr als nur ein Ausrutscher. Sie zeigte, dass das Passspiel der Panthers – und insbesondere Bryce Young – in den vergangenen Wochen stagniert, wenn nicht sogar rückläufig ist. Von der vielversprechenden zweiten Saisonhälfte 2024 ist nicht mehr viel zu erkennen.

In den letzten drei Spielen verzeichnete Young nur einen Passing Touchdown bei vier Turnovern (drei Interceptions, ein Fumble). Gegen New Orleans brachte er weniger als 60 % seiner Pässe an und blieb erneut ohne Touchdown. Ein Trend, der sich leider durch die letzten Wochen zieht.
Die folgenden Zahlen (SumerSports) zeigen den Vergleich der Offense (und Bryce Young) der zweiten Saisonhälfte 2024 und der aktuellen Spielzeit:

• Yards pro Versuch: Rückgang von 6,7 auf 5,6 Yards

• Touchdown-Interception-Verhältnis: Verschlechterung von 12:3 auf 11:7

• EPA (Expected Points Added): Deutlicher Rückgang von +28,7 (3,59 pro Spiel) auf -34,8 (-3,86 pro Spiel), Platz 30 in der NFL.

• Yards pro Spiel: Rückgang von 320,6 auf 297,1 Yards

Natürlich sollten diese Zahlen niemals absolut betrachtet werden. Es gibt auch Metriken, die eine Verbesserung der Offense zeigen, z. B. First Downs, Sacks Allowed und Success Rate. Aber eines wird dennoch sehr deutlich:
Carolina zeigt aktuell ein sehr konservatives Passspiel. Es scheint ein Vertrauensproblem in der Passing-Offense zu geben, von dem sowohl Quarterback und Receiver als auch Coaches und das Playdesign betroffen sind. Daraus resultiert eine sehr ausrechenbare Offense, und die Gegner können sich in schwere Boxen stellen, um das Laufspiel zu kontrollieren und Tetairoa McMillan, auf den Young beinahe fixiert scheint, aus dem Spiel zu nehmen.

Ein interessantes Gespräch über den Stand der Passing-Offense und Bryce Young gab es in dieser Woche zwischen WCNC-Reporter Nick Carboni und Jake Delhomme.

Updates

Linebacker Trevin Wallace fällt mit einer Schulterverletzung aus und gilt als „week-to-week“. Ersatzmann Claudin Cherelus, bisher vor allem in den Special Teams aktiv, überzeugte nach seiner Einwechslung gegen New Orleans mit drei Tackles und starken Bewertungen bei PFF. Canales ließ offen, wer das Playcalling in der Defense übernehmen wird – möglicherweise kehrt Christian Rozeboom in diese Funktion zurück.

Rico Dowdle ist aufgrund seines Workloads etwas angeschlagen. Er wird zwar vermutlich spielen, aber unter Umständen muss Chuba Hubbard öfter auf das Feld als in den letzten Wochen.

Preview Atlanta Falcons

Quick Facts

• Kickoff: Sonntag, 16.11.2025, Kickoff um 19:00 Uhr deutscher Zeit

• Austragungsort: Mercedes Benz Stadium, Atlanta

• Bilanz: Falcons führen die Gesamtbilanz mit 37-24 (21-9 in Atlanta, 16-15 in Charlotte).

• TV Übertragung: Fox (NFL GamePass)

• Quoten: Die Falcons sind bei den Buchmachern mit 3,5 Punkten Favorit.

Der Gegner - Part 2

Die Falcons haben sich seit der 0:30-Niederlage gegen die Panthers in Woche 3 verändert und agieren in der Defense deutlich aggressiver. Beim Spiel in Berlin gegen Indianapolis verzeichneten sie 16 Pressures und 7 Sacks, angeführt von den jungen Pass-Rushern James Pearce Jr. und Jalon Walker.
Mit insgesamt 29 Sacks (Platz 5 NFL) gehört Atlanta zu den druckstärksten Fronts der Liga.

Offensiv lebt Atlanta vom Zusammenspiel zwischen Rookie-Quarterback Michael Penix Jr. und Wide Receiver Drake London. Das Duo erzielte bereits über 1.000 gemeinsame Yards, London steuerte vier 100-Yard-Spiele bei. Trotzdem spielt Penix inkonstant und hält den Ball stellenweise sehr lange fest.
(Im Spiel gegen die Colts bis zu 3,36 Sekunden)

Im Laufspiel vertraut Atlanta weiter auf die Kombination Bijan Robinson und Tyler Allgeier. Robinson kommt auf 75,4 Yards pro Spiel und ist mit 43 Receptions zugleich Atlantas zweitbester Passfänger. Allgeier fungiert als physischer Short-Yardage-Back mit sechs Red-Zone-Touchdowns.

Bei der Laufverteidigung hingegen ist Atlanta immer noch verwundbar. Gleichzeitig zählt die Passverteidigung zu den besten der Liga: Nur 162,3 Yards pro Spiel und eine Sack-Rate von 10,9 % sprechen für eine dominierende Secondary und effiziente Pressure-Pakete.

Die Falcons sind was die Saisonleistung angeht, den Panthers gar nicht so unähnlich. Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Teams und Siege gegen stärkere Teams schmücken die Bilanz beider Teams.

Matchups

• Bijan Robinson vs. Panthers-Run-Defense
  Carolina hält gegnerische Laufspiele zuletzt konstant in Schach (Platz 7 in Yards pro Lauf). Robinson ist Atlantas wichtigste Waffe, muss aber wieder mehr Akzente setzen.

• Chris Lindstrom vs. Derrick Brown
  Das Duell zweier Top-Spieler in den Trenches. Brown dominierte das erste Aufeinandertreffen, Lindstrom steht unter Druck, seine Form zu stabilisieren.

• Ted McMillan vs. A.J. Terrell
  Panthers-Rookie McMillan trifft erstmals auf Atlantas Top-Cornerback. Eine Bewährungsprobe für Carolinas schwächelndes Passspiel.

Fazit

Die Panthers stehen vor einem wichtigen NFC-South-Duell in Atlanta – und erneut geht es darum, nach einer herben Enttäuschung zurückzuschlagen. Das Team hat in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass es nach Rückschlägen reagieren kann. Doch die überraschende Pleite gegen die zuvor 1-8 gestarteten Saints war ein deutlicher Warnschuss. Eine positive Reaktion bzw. ein Bounce-Back-Sieg ist natürlich wünschenswert, aber auch eine „2024er Version“ von Bryce Young wäre ein gutes Zeichen für das Team.