Preview: Panthers vs. Seahwaks

Die Panthers stehen an Platz 1 der NFC South. Nun kommt der aktuelle NFC Leader nach Charlotte. Bleiben die Panthers im Rhythmus?

Standortbestimmung

Mit ihrem Sieg gegen die Buccaneers haben sich die Panthers die Chance auf den ersten NFC-South-Titel seit zehn Jahren bewahrt. Der Weg in die Playoffs ist dabei klar definiert: Entweder entscheidet Carolina die Division in Woche 18 mit einem Sieg in Tampa, oder die Panthers sichern sich den Titel bereits an diesem Wochenende mit einem eigenen Erfolg gegen Seattle bei gleichzeitiger Niederlage oder einem Unentschieden der Buccaneers gegen Miami.

Damit stellt sich unweigerlich die Frage nach der Bedeutung des Spiels gegen die Seahawks. Eine Niederlage Tampas gegen die Dolphins – die mit Quinn Ewers als Starting Quarterback antreten – erscheint zumindest nicht ausgeschlossen, gleichzeitig bleibt das Szenario unsicher und kaum planbar. Für Carolina selbst ergibt sich daraus jedoch ein klarer Ansatz: Die eigene Leistung darf nicht von externen Ergebnissen abhängig gemacht werden.

Wünschenswert und sportlich sinnvoll wäre es, die zuletzt gezeigte Form zu konservieren und nicht – wie in der Vergangenheit mehrfach geschehen – innerhalb kurzer Zeit zwischen starken Auftritten und deutlichen Leistungseinbrüchen zu schwanken. Ein schwacher Auftritt gegen Seattle mit anschließender „passender Antwort“ in Woche 18 mag rechnerisch noch ausreichen, ist im Profisport jedoch kein belastbares Konzept.

Gerade in diesem Kontext ist die Entwicklung von Bryce Young bemerkenswert. Der Quarterback agierte in den vergangenen Wochen deutlich kontrollierter, reduzierte Fehler und Turnover und scheint zunehmend ein Spiel zu spielen, das seinen Stärken entspricht. Diese Stabilität spiegelt sich auch im gesamten Team wider, das reifer im Umgang mit Drucksituationen und Spielverläufen wirkt.

Personell müssen die Panthers jedoch Rückschläge verkraften. Linebacker Trevin Wallace wird nach einer Schulter-Operation für den Rest der Saison ausfallen, wie Head Coach Dave Canales am Freitag bestätigte. Zudem steht Defensive Tackle Tershawn Wharton aufgrund einer Hamstring-Verletzung gegen Seattle nicht zur Verfügung. Trotz dieser Ausfälle bleibt das Duell mit den Seahawks nicht nur eine weitere Hürde im Playoff-Rennen, sondern auch eine wichtige Standortbestimmung, wie belastbar Carolinas positive Entwicklung tatsächlich ist

Preview Panthers vs. Seahwaks

Quick Facts

• Kickoff: Sonntag, 28.12.2025, 19:00 Uhr deutscher Zeit

• Austragungsort: Bank of America Stadium, Charlotte NC

• Bilanz: Seattle führen die Serie mit 11-5 an. (Panthers 3-5 zu Hause und 2-6 auswärts)

• Quoten: Seattle ist mit 7,5 Punkten favorisiert.

Der Gegner

Die Seahawks führen die NFC nach einem Overtime-Sieg gegen die Rams an und gehören sowohl offensiv als auch defensiv zur Ligaspitze.

Offensiv wird Seattle von Quarterback Sam Darnold angeführt, der nach Stationen in Carolina, San Francisco und Minnesota seine bislang stabilste Saison spielt. Darnold steht bei 3.703 Passing Yards, 24 Touchdowns und 13 Interceptions. Besonders auffällig ist seine Leistung aus einer sauberen Pocket: In diesen Situationen gehört er laut PFF statistisch zu den effizientesten Quarterbacks der Liga. Gleichzeitig zeigt sich jedoch ein deutlicher Leistungsabfall, sobald er unter Druck gerät.

Im Passspiel ist Jaxon Smith-Njigba der zentrale Faktor. Mit 1.637 Receiving Yards, 104 Receptions und 10 Touchdowns führt er die NFL in Receiving Yards an. Ergänzt wird die Offense durch ein funktionierendes Laufspiel: Kenneth Walker (879 Yards) und Zach Charbonnet (über 500 Yards) sorgen für Balance.

Defensiv zählt Seattle zu den konstantesten Einheiten der NFL. Die Seahawks erlauben im Schnitt nur 302,9 Yards pro Spiel und rangieren unter anderem Top 5 in EPA per Play und Success Rate. Die Front um Leonard Williams und DeMarcus Lawrence erzeugt konstanten Druck, während die Secondary mit Riq Woolen, Josh Jobe und Nick Emmanwori zu den ballstärksten der Liga gehört. Seattle gehört zudem zu den besten Teams darin, explosive Plays zu verhindern.

Ein zusätzlicher Faktor ist Rashid Shaheed, der als Returner und Gadget-Spieler mehrfach Spiele kippte – zuletzt mit einem Punt-Return-Touchdown gegen die Rams.

Matchups

• Panthers-Passrush vs. Sam Darnold
  Das zentrale Duell aus Panthers-Sicht. Darnold spielt auf hohem Niveau, wenn er geschützt wird, fällt jedoch statistisch stark ab, sobald er unter Druck gerät. Carolina steht defensiv am unteren Ende der Liga bei Sacks und Pressure Rate, muss aber Wege finden, Darnold zu stören – auch ohne konstanten Passrush.

• Panthers-Offense vs. Seahawks-Defense
  Carolina bewegt sich offensiv im Ligamittelfeld, trifft nun aber auf die bislang beste Defense, der sie in dieser Saison begegnen. Effizienz, Situational Football und mutige Entscheidungen werden entscheidend sein, um gegen eine Einheit zu bestehen, die kaum explosive Plays zulässt.
  Ein wiederkehrendes Muster in Carolinas Überraschungssiegen: konsequente Aggressivität. Die Panthers führen die Liga bei erfolgreichen Fourth-Down-Conversions an und waren sowohl gegen Green Bay als auch gegen die Rams fehlerfrei bei vierten Versuchen. Seattle hingegen erlaubt überdurchschnittlich viele Fourth-Down-Erfolge und nutzt diese Offensiv selbst vergleichsweise selten.

• Panthers-Defense vs. Seahawks-Offense
  Seattles Niederlagen gingen fast ausnahmslos mit Ballverlusten einher. In ihren Losses sammelten die Seahawks acht Turnovers, während Carolina in Siegen deutlich positiv in der Turnover-Bilanz ist. Die Panthers haben in vier ihrer letzten fünf Spiele keinen Ballverlust verzeichnet.
  

  

Fazit

Auf dem Papier sind die Seahawks zweifelsohne die bessere und komplettere Mannschaft. Seattle darf sich eigentlich keine Niederlage erlauben um den Nummer 1 Seed der NFC sicher zu behalten, während die Panthers die NFCS erst am letzten Spieltag entscheiden können. (Eine Niederlage bzw. Unentschieden der Buccaneers gegen die Dolphins an dieser Stelle ausgeklammert).
Ein Sieg gegen Seattle würde allerdings zeigen, dass sich die Panthers trotz allem Stabilisieren können und gegen Ende der Saison endlich einen konstanten Rhythmus gefunden haben.