Preview: Panthers vs. Falcons
Trotz beeindruckender Aufholjagd in Arizona bleiben die Panthers nach einem schlechten Start ohne Sieg. Die Gründe sind vielschichtig. Wie stehen die Chancen für eine erfolgreiches erstes Heimspiel?
Nach zwei “gewinnbaren” Spielen, stehen die Panthers bereits zum vierten Mal in Folge mit einer Bilanz von 0 -2 am Anfang der Football Saison da. Über die Wahrscheinlichkeit mit dieser Bilanz in die Playoffs zu kommen, wird dieser Tage (wie jedes Jahr) viel diskutiert. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Was ist mit diesem Team los, das am Ende der vergangenen Saison durch spannende Partien die Fans mitreissen konnte und Hoffnung versprüht haben, wieder wie ein konkurrenzfähiges NFL-Team aufzutreten?
Rückblick Woche 2
Vielleicht beginnen wir mit den positiven Dingen:
Bei aller Kritik an der Panthers Defense und dem Coordinator Ejero Evero, konnten die Panthers gegen Arizona zumindest das Laufspiel stoppen. Mit ingesamt nur 82 zugelassenen rushing yards, konnten die Panthers die Serie von sieben Spielen mit mindestens 200 zugelassenen rushing yards endlich stoppen. Die Rückkehr von einem gesunden Derrick Brown ist hier Gold wert. Hoffentlich lässt sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen.
Etwas zu wenig beachtet in dieser Partie wurde CB JayCee Horn. Wie das in einer TV Übertragung meistens so ist - wenn man den Passverteidiger nicht sieht, fliegt meistens auch kein Ball zum gegnerischen Passempfänger. Generell machen die Outside Cornerbacks hier einen guten Job (Mike Jackson zwar mit der Pass-Interference), aber was JayCee Horn momentan spielt ist wirklich exzellent.
Weniger exzellent hingegen ist das Spiel der Inside Linebacker hinsichtlich Pass Coverage. Trevin Wallace und Christian Rozeboom belegen bei PFF Platz 97 und 95 bei 111 gewerteten LBs. Auch die Safeties wären bei einem Diagramm wie oben eher im linken unteren Quadranten angeordnet.
Ejero Evero setzte unter anderem die Rookie-Passrusher Nick Scourton und Princely Umanmielen, der den ersten Sack der Saison verbuchte, etwas häufiger ein. Auch Pat Jones wirkte zwar etwas präsenter, doch insgesamt bleibt der Passrush der Panthers bislang eher ungefährlich. Vermutlich ist das insgesamt auch die Baseline dieser Defense und im Grunde genommen auch erwartbar.
Bei der Offense hingegen hatten sicherlich nicht nur die Fans andere Erwartungen. Bryce Young spielte eine starke zweiter Halbzeit und Rookie WR Tetaiora McMillian zeigt, dass er zurecht als Top-10 Spieler im Draft ausgewählt wurde. Trotzdem schafften es die Panthers nicht, das bisher größte Comeback der Franchise Geschichte (nachzulesen im übrigen hier) neu aufzulegen.
Davon dass die Panthers ein “hard running football team” sein möchten, war nicht wirklich viel zu sehen. Chuba Hubbard und Rico Dowdle kamen nur auf ingesamt auf 49 yards am Boden. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Panthers noch nie in Führung lagen.
WR Xavier Legette wirkte zwar körperlich anwesend, half der Offense aber in keiner Weise weiter. Mit -2 yards bei 8 Targets und einem gefangenen Ball stellte er einen traurigen Rekord auf.
Verbesserungen müssen her.
Der geschätzte Mike Kaye drückte es im Podcast “Processing Black & Blue” in etwa so aus. “Einige aus dem Team müssen aufwachen und aufstehen”.
Und das bringt es gut auf dem Punkt.
Bryce Young muss die Turnover in den Griff bekommen. Trotz der zweiten starken Hälfte gegen Arizona steht er nach zwei Wochen bei einem Verhältnis von 4 TD zu 4 TO. Das kann und darf nicht so bleiben.
Xavier Legette muss zeigen, dass er zu diesem Team gehört und mit diesem Team gewinnen will. McMillan kann nicht für jedes Passpiel die einzige Anlaufstation sein. Das werden gegnerische Defenses bzw. deren Koordinatoren bereits erkannt haben. Gegen Arizona profitierten die Panthers sicherlich auch von den verletzen Cornerbacks, aber diese Connection wird vermutlich nicht immer funktionieren.
Dave Canales und Offensive Coordinator Brad Idzik sollten sich mit ihrer Offense und dem Playcalling auseinander setzten. Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass es Canales nicht möglich ist, den gesamten Überblick über das Spiel zu haben und gleichzeitig Plays anzusagen. Anders lassen bestimmte Dinge wie das Zeitmanagement und manche Plays, insbesondere zum Ende der Halbzeiten, nicht erklären. Und gerade dass Laufspiel, dass eigentlich eine Identität dieses Teams sein soll, muss auf irgendeiner Weise vorangebracht werden. Einem Bericht nach, macht sich Brad Idzik im Austausch mit Hubbard und Dowdle an gewisse Anpassungen der Plays.1
Eine Menge Aufgaben vor dem ersten Heimspiel.
Preview Atlanta Falcons
Quick Facts
Kickoff: Sonntag, 21. September 2025, Kickoff um 19:00 Uhr deutscher Zeit
Austragungsort: Bank of America Stadium, Charlotte
Bilanz: Falcons führen die Gesamtbilanz mit 37-23 (21-9 in Atlanta, 16-14 in Charlotte).
TV Übertragung: Fox (NFL GamePass)
Quoten: Die Falcons sind bei den Buchmachern mit 5,5 Punkten Favorit.
Der Gegner
Die Atlanta Falcons gehen 2025 mit einem klaren Schwerpunkt in die Saison: die Defense. Nach nur 31 Sacks im Vorjahr haben sie massiv in den Pass Rush investiert – unter anderem mit Leonard Floyd in der Free Agency sowie den beiden Erstrunden-Picks Jalon Walker und James Pearce. Auch in der Secondary kamen Verstärkungen hinzu, etwa Safety Jordan Fuller. Damit wollen die Falcons endlich mehr Druck auf gegnerische Quarterbacks erzeugen und die defensive Schlagkraft erhöhen.
Offensiv bleibt die Lage spannend: Zwar steht Routinier Kirk Cousins noch im Kader, doch die Zukunft gehört Michael Penix Jr., der bereits 2024 Spielzeit bekam und am letzten Spieltag schonmal gegen Carolina antrat. Zusammen mit Playmakern wie Bijan Robinson, Tyler Allgeier und Drake London soll er das Angriffsspiel anführen. Die Mischung aus jungem Quarterback, explosivem Laufspiel und stark verbesserter Defense macht die Falcons zu einem gefährlichen Gegner.
Das zeigt auch ein Blick in die Zahlen. Schon nach zwei Wochen, konnte die Falcons Defense sieben Sacks erzielen. Hinzukommen zwei Interceptions und ein forced Fumble.
Matchups
Falcons-Run-Game vs. Derrick Brown:
Atlanta lief letzte Woche für 218 Yards, aber Brown könnte den Rhythmus von Bijan Robinson und Tyler Allgeier entscheidend stören. Auch wenn das gegen Arizona gut geklappt hat, Atlanta ist hier eine andere Hausnummer.Panthers-O-Line vs. Falcons-Pass Rush:
Durch die Verletzungen von Austin Corbett und Robert Hunt stehen natürlich Cade Mays und Chandler Zavala im Fokus. Während Mays aufgrund der Leistungen von Corbett sogar ein Upgrade sein könnte, ist Zavala sicher eine Schwachstelle. Hält die Protection nicht, droht Bryce Young wieder früh unter Druck zu geraten. Young könnte mit Scrambles Lücken nutzen, da die Falcons trotz hoher Pressure-Quote ihren Gegner viel Zeit zum Werfen lassen.Panthers-WR vs. Falcons-Secondary:
Ohne CB AJ Terrell müssen kleinere DBs wie D’Alford, Mike Hughes oder evtl. Clark Phillips gegen McMillans Größe ran – klarer Vorteil für Carolina. Dazu könnte Xavier Legette, bislang enttäuschend, hier seine Chance bekommen und zeigen dass er das Kaliber eines 1st round Receivers hat.Veteran Hunter Renfrow will vielleicht gegen seine alte Heimat will.
Red-Zone-Playcalling: Atlanta ist ligaweit nur auf Platz 28 in Red-Zone-Effizienz (2/7), Carolina verteidigt dort bisher überraschend stark (Top 10). Umgekehrt muss Carolina vermeiden, durch Turnover oder langsame Starts früh ins Loch zu fallen – genau das kostete die Spiele gegen Jacksonville und Arizona.
Fazit
Die Panthers brauchen einen guten Start in diese Partie. Atlanta wird versuchen, früh zu scoren und mit dem Pass Rush den Rhythmus zu diktieren. Entscheidend wird, ob die Falcons ihren Lauf durchsetzen und die Red Zone effizienter nutzen können – oder ob Carolina über McMillan & Co. die Schwäche in Atlantas Secondary bestraft.
Und ob die Panthers bzw. Bryce Young die Turnover abstellen können.
Die Falcons sind wahrscheinlich schon zurecht der Favorit und wollen sich vielleicht auch für das letzte Aufeinandertreffen revanchieren.
Aber bei Spielen unter Division-Gegnern sind ja auch schon die wildesten Dinge passiert...